Minimalismus

Aussortiert und weg damit - oder?

Ich habe aussortiert! Und zwar ganz gründlich! Ich habe mir nicht nur meinen Kleiderschrank vorgenommen (nunja, Kleiderschränke...), sondern auch meine Handtaschen- und meine Tücherschubladen sowie mein Büro! Hier kam einiges zusammen an Dingen, die inzwischen für mich überflüssig sind. 

Es ist ja schon mal toll, dass ich mich überhaupt von so wahnsinnig viel Zeugs trennen kann. Doch die eigentliche Arbeit folgt erst später. Das Aussortieren an sich ist ja schon ein Heidenaufwand. Wenn man sich jetzt aber noch überlegt, was man mit all dem Zeug machen möchte, dann wird es richtig lustig. Ein großer Teil der Kleidung und Handtaschen ist einfach zu hochwertig, um schlicht entsorgt zu werden. Hier bieten sich natürlich diverse Auktionshäuser und Kleinanzeigenmärkte an, um einen entsprechend großen Käuferkreis für die Dinge zu finden. Auch Secondhand-Läden können unter Umständen eine kleine Summe dafür einbringen. 

Ich habe mir nun also überlegt, welche Kleidungsstücke es wert sind, einen weiteren Einsatz zu bekommen. Zunächst habe ich eine Menge Fotos gemacht, alles hübsch aufgemacht und abgebildet, beschrieben, und die meisten Dinge bei eBay Kleinanzeigen eingestellt. Dann heißt es erst einmal warten. Und warten. Und noch weiter warten. Wenn man Glück hat, bekommt man sogar in kürzester Zeit einige Anfragen bezüglich der Kleidung, Größen, und Farben. Wenn man sich dann auch weiterhin noch die Arbeit macht, und die Sachen eventuell sogar ausmißt (von Schulter bis Schulter, von Schulter bis Saum) und dies wiederum schriftlich formuliert, so wartet man wieder auf eine Rückantwort. Bei mir ging das Ganze so lange, dass ich teilweise den halben Tag am Handy verbracht habe. Wohlgemerkt: ohne auch nur ein einziges Teil verkauft zu haben! 

Wenn man dieses Spielchen drei Wochen durchgemacht hat geht irgendwann einfach die Lust am "Verkaufen" flöten! Man möchte sich doch von dem ganzen Kram trennen und nicht damit weitere Wochen und Monate herumhökern, bevor man endlich einen Käufer findet - oder auch nicht! Nachdem ich von ungefähr 35 Anzeigen etwa drei Teile verkaufen konnte, habe ich alles in einen großen Sack gepackt und ins Sozialkaufhaus gebracht! Plötzlich bin ich all den Kram los von dem ich mich schon vor Wochen trennen wollte, und habe damit auch noch eine gute Tat getan. Denn auch in unserem Secondhand-Laden (wir leben in einer Kleinstadt) wird nicht alles genommen. Auch da muss man vorher quasi seine Sachen anbieten wie sauer Bier bevor man mit Glück ein oder zwei Teile dorthin bringen darf. Nun hatte ich einfach genug davon und wollte nur noch den viel beschriebenen Befreiungseffekt erleben! 

Dies habe ich nun erreicht und bin ganz glücklich, dass ich endlich weniger Zeug habe! Trotzdem ist das Aussortieren noch lange nicht abgeschlossen. Ich werde weiter mit offenen Augen durch unsere Schränken und Schubladen wandern und stets hier und dort immer mal wieder etwas aussortieren was wir lange nicht benutzt haben. Denn es ist tatsächlich so einfach: alles, was jahrelang unangetastet im Schrank liegt darf weiter ziehen!

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